Private-Equity-News: Rivean Capital, DPE, ECM

Nach Rivean-Übernahme: Erstes Add-on für GMHErster Zukauf für die Green Mobility Holding (GMH) nach dem Eigentümerwechsel: Der E-Bike-Leasing-Anbieter aus dem Portfolio von Rivean Capital übernimmt den belgischen Wettbewerber O2O. Die bisherigen Eigentümer erhalten im Gegenzug GMH-Aktien. GMH mit den Marken Company Bike und Mein Dienstrad beschäftigt bereits 200 Mitarbeiter, nun kommen noch 45 weitere Mitarbeiter hinzu. Im vergangenen Jahr erzielte die Holding einen Umsatz von 140 Millionen Euro.Rivean hatte GMH im Juli dieses Jahres von der DPE Deutsche Private Equity übernommen und plant nun die europäische Expansion mit dem Bike-Leasing-Spezialisten. Bei dem Verkauf an Rivean könnte das Unternehmen Informationen der FAZ zufolge mit 250 Millionen Euro bewertet worden sein. Die Transaktionssumme für das aktuelle Add-on dürfte bei einem zweistelligen Millionen-Euro-Betrag gelegen haben, so die FAZ weiter.DPE steigt bei Sercoo Group ausNächster Exit bei der DPE Deutsche Private Equity: Der Finanzinvestor verkauf die Sercoo Group an den Jenaer Gebäudeausrüster Elevion – der selbst früher einmal Teil des DPE-Portfolios war. Der Finanzinvestor hatte Elevion aber im Jahr 2017 an den tschechischen Energiekonzern Cez weitergereicht.Sercoo hat seinen Hauptsitz im niedersächsischen Lingen (Ems) und ist ein Dienstleister für Betreiber von Biogasanlagen und Blockheizkraftwerken. Die DPE hatte das Unternehmen, das damals noch als BU Bücker & Essing firmierte, im Jahr 2014 übernommen und seitdem acht Add-ons für Sercoo zugekauft. Aktuell beschäftigt die Gruppe rund 400 Mitarbeiter, für 2023 erwartet sie eine Gesamtleistung von 96 Millionen Euro. Nach eigenen Angaben hat sich der Umsatz von Sercoo während der DPE-Eigentümerschaft vervierfacht.PwC, Ebner Stolz, Crescendo, Poellath und Heuking haben die DPE bei dem Deal beraten.ECM verkauft Software-Entwickler PiketecEinen weiteren Exit gab es in den vergangenen Wochen bei ECM: Der Private-Equity-Investor veräußert den Software-Entwickler Piketec an das US-Unternehmen Synopsys. Piketec testet und verifiziert die Funktionsfähigkeit von Embedded Software speziell in der Automobilindustrie. Für ECM ist es nach dem Verkauf der Dermatologikum-Gruppe der zweite Exit in diesem Jahr.ECM hatte Piketec im Jahr 2019 übernommen und seitdem unter anderem von einem Lizenz- auf ein Subskriptionsmodell umgestellt sowie Vertriebspartnerschaften in China und Indien abgeschlossen. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich um 50 Prozent erhöht, heute beschäftigt das Unternehmen 60 Entwickler und Ingenieure. Als Berater bei der Transaktion fungierten Houlihan Lokey, Milbank, Roland Berger und Ebner Stolz.InfoDie wichtigsten News aus der deutschen M&A- und Private-Equity-Szene fassen wir regelmäßig im „FINANCE M&A und Private Equity Briefing“ zusammen. Sie möchten aktuelle Deals und Personalia sowie Analysen, Interviews und exklusive Hintergrund-Stories aus der Community direkt in Ihr Postfach bekommen? Dann melden Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter an!Weitere Private-Equity-NewsWachstumsfinanzierung für Appmatics: Die Hannover Finanz beteiligt sich mit 40 Prozent an dem Kölner Unternehmen. Die Gründer und Geschäftsführer Christian Groebe und Ayk Odabasyan behalten die restlichen Anteile und bleiben im Amt. Appmatics testet digitale Produkte auf ihre Funktion, Benutzerfreundlichkeit und Performance. Zu seinen Kunden zählt das Unternehmen die Deutsche Bahn, Tui oder auch Eurowings. Die Kölner beschäftigen aktuell mehr als 250 Mitarbeiter. PKF Fasselt, Deloitte Legal, Singular, Ebner Stolz und Ungeheuer Law haben die Hannover Finanz bei der Beteiligung beraten.Arcus übernimmt ein Add-on für das Portfoliounternehmen Pinsker Druck und Medien: Teil der Gruppe wird AZ Druck und Datentechnik. Das Unternehmen wurde 1998 als Tochter des Allgäuer Zeitungsverlags gegründet und beschäftigt 150 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz liegt derzeit in zweistelliger Millionenhöhe, so Arcus.H.I.G. Capital tätigt mit Triple A Networks einen Zukauf für die ICG Gruppe. Das niederländische Add-on soll das ICG-Portfolio im Bereich Funkmastlösungen ergänzen. ICG ist auf digitale Infrastrukturlösungen spezialisiert und besteht aus dem Nukleus Infratech sowie den bisherigen Add-ons Comcross und Schwan Tower Solutions.Private-Equity-FundraisingUfenau Capital Partners hat seinen Continuation-Fonds 4 bei 450 Millionen Euro geschlossen. Das Geld stammt von einem Investorenkonsortium, das von LGT Capital Partners angeführt wurde.Mit dem Kapital will der Finanzinvestor die Portfoliounternehmen Kanalservice, Garla und HPS aus den beiden Fondsgenerationen fünf und sechs kaufen. Die drei Unternehmen haben sich in den vergangenen sechs Jahren „robust“ entwickelt und zusammengenommen 30 Add-ons getätigt, so Ufenau. Die Umsätze hätten sich in dem Zeitraum um den Faktor 6,5x erhöht. Kanalservice erzielte zuletzt 150 Millionen Euro Umsatz, das Gartenbauunternehmen Garla 120 Millionen Euro und der Marine-Schaltspezialist HPS 50 Millionen Euro.PJT Park Hill fungierte als Financial Advisor, rechtliche Unterstützung erhielt Ufenau von Stephenson Harwood, Görg, Arendt & Medernach sowie Walder Wyss.Blick in den Private-Equity-MarktDer deutsche Leveraged-Finance-Markt baut weiter ab. Wie der aktuelle Midcap Monitor von Houlihan Lokey zeigt, fanden im zweiten Quartal dieses Jahres gerade einmal 16 Deals statt. Das erste Quartal kam immerhin auf 32 Transaktionen, sodass nach dem ersten Halbjahr unter dem Strich 48 Deals stehen.Unter der Annahme, dass das Marktgeschehen im zweiten Halbjahr nicht signifikant anzieht, dürfte die Performance des Jahres 2023 Deal-technisch deutlich unter den beiden Vorjahren bleiben (159 Deals im Jahr 2022, 158 Deals im Jahr 2021). Und auch bei einem steigenden Deal-Volumen wird es für das Jahr 2023 nicht leicht, den Anschluss zu behalten. Immerhin: Houlihan Lokey rechnet angesichts der aufgestauten Projekt-Pipeline nach der Sommerpause wieder mit einem anziehenden Dealflow.Im zweiten Quartal hatten Banken mit 56 Prozent Marktanteil die Nase vorn, dementsprechend wurden 44 Prozent der Deals von Debt-Fonds finanziert. Auf das gesamte Halbjahr betrachtet sind die beiden Seiten mit Blick auf ihren Marktanteil aber exakt gleichauf. Die meisten Transaktionen fanden im Service-Segment statt (39 Prozent). 22 Prozent der Deals entfielen auf den Bereich Industrial Products und Manufacturing, darauf folgen die beiden bisherigen Private-Equity-Lieblinge Healthcare und Software mit jeweils 17 Prozent.Das zweite Quartal war diesmal wieder von neuen Transaktionen geprägt, jeder zweite Deal war eine Plattform-Transaktion. 38 Prozent der Transaktionen waren Refinanzierungen, Recaps gab es keine. Add-on-Transaktionen machten 12 Prozent des Marktgeschehens aus. Zu den aktivsten Finanziers gehören auf Bankenseite die LBBW, die DZ Bank sowie die Commerzbank. Bei den Debt-Fonds dominierten Pemperton, Arcmont und Permira.„Auch wenn LBO-Banken und Debt-Funds in Bezug auf Leverage-Multiples konservativer geworden sind und sich weiterhin auf widerstandsfähige Kredite konzentrieren, sind sie im Allgemeinen offen für Geschäfte“, fasst Norbert Schmitz, Managing Director in der Capital Markets Group von Houlihan Lokey, die Lage zusammen.Private-Equity-GerüchtekücheBei dem Aufzugspezialisten Wittur bahnt sich womöglich ein Debt-Equity-Swap an: Das Private-Credit-Team von KKR soll eine Übernahme des Unternehmens in Betracht ziehen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Im Rahmen der Restrukturierung solle KKR 75 Millionen Euro frisches Kapital zuschießen und zudem einem Schuldenschnitt über 240 Millionen Euro zustimmen. Im Gegenzug erhalte der Finanzinvestor die Mehrheit an Wittur. Die derzeitigen Eigentümer, Bain Capital und Public Sector Pension Investment Board, verlören den Großteil ihrer Anteile. Zurzeit soll das Unternehmen außerdem keinen Zugriff auf einen 565 Millionen Euro schweren Kredit haben, so Bloomberg. KKR wollte den Bericht auf FINANCE-Nachfrage nicht kommentieren.InfoSie haben auch von Deals, Personalien, Fundraising oder sonstigen spannenden Gerüchten aus der deutschen Private-Equity-Szene gehört? Dann schreiben Sie uns gerne an olivia.harder[at]finance-magazin.de

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